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Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Almen, Hütten

Lechneralm


Lechneralm

Beschreibung der Hütte

Zuletzt aktualisiert: 02.12.2023, 16:14 Uhr

Kurzbeschreibung:
Lechneralm - Alles Lechner oder was? Die Lechneralm steht im Lechnerkessel unterhalb des Lechnerschneids. Hier sieht der Chef beizeiten selbst nach den Tieren, der Hütte und der Umgebung. Aber er heißt nicht Lechner. Neben Almer ist er auch noch Jäger und verkauft das Fleisch seiner Tiere im Hofladen im Tal. Wenn er oder jemand anderer zur Weidezeit von Juni bis Oktober auf der Alm ist, gibt es sicher eine kleine Bewirtung mit verschiedenen Brotzeiten, vielleicht nur ein Getränk. Aber es könnte durchaus sein, dass die Tiere und die Wanderer den ganzen Tag alleine sind. Dann ist es klug, zur Breitenberghütte abzusteigen oder zur Rampoldalm weiterzugehen, je nachdem, ob man vom Berg kommt oder erst aufsteigen will. Die Hütte liegt in einem nach Osten offenen Sekundärkessel (Kessel im Kessel) nördlich der Hochsalwand, südöstlich der Rampoldplatte. Aber Vorsicht: die Suchmaschinen im Internet finden sehr schnell mehrere Lechneralmen, die aber fast alle in Österreich liegen, namentlich im Pinzgau. Im Bild: Blick von der Seite auf die schöne, alte Holzhütte, geschützt durch ein neues Dach und neue Fenster. Durch die leichte Hanglage ist der Eingang an der östlichen Giebelseite quasi durch eine Außentreppe zu erreichen. Die Renovierungsmaßnahmen zeigen, dass die Alm für den Eigentümer wichtig ist und auf absehbare Zeit wohl bewirtschaftet bleiben wird (Erstbesuch: September 2015)
Gebirge, Berg, Lage, Tal
Die Lechneralm steht in den Bayerischen Voralpen, in der Untergruppe Mangfallgebirge Ost, nordöstlicher Teil. Wanderkarten: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Mangfallgebirge Ost". 2. Kompass Nr. 08 (1:50000), "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein". 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. AV Digital weist die Lechneralm als bewirtet aus, auf der Kompasskarte wird sie als Weidealm geführt. Wer will, kann natürlich auch über Google-MAPS die zur Alm führenden Wege ab Brannenburg recht einfach finden. Google-MAPS zeigt die Alm im Bild zwar an, hat aber keine weitere Information dazu.; Die Alm steht gut geschützt in einem Bergkessel nordöstlich des Wendelsteins, gebildet von Hochsalwand, Lechnerkopf und Rampoldplatte. Direkt im Rücken der Alm steht der Lechnerkopf, ein sehr markanter Gipfel, den man von der Autobahn bei Irschenberg aus bereits sehr gut erkennen kann. Ein Wanderziel ist er aber nur für Könner. In dem Kessel entspringt der Kirchbach, der kurz darauf nach Norden in Richtung Winterstube und Schlipfgrubalm verläuft, ehe er durch Brannenburg in den Inn fließt.
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
Die Lechneralm ist eine behirtete Brotzeitalm, sie liegt auf 1249 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Lechneralm, D-83098 Brannenburg. Koordinaten: N = 47.720926, E = 12.045209; Geographische Daten: N = 47°43'15.3'', E = 12°02'42.8''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 278409, N = 5289512; Gauß-Krüger: R-E = 4503498.273, H-N = 5286956.897. Die Alm liegt zwar in dem riesigen Wandergebiet nördlich des Wendelsteins, durch ihre Kessellage aber dennoch etwas abseits der wichtigen Routen. Bedeutendste Verbindung ist zunächst der Aufstieg aus Brannenburg bzw. ab St. Margarethen über die Breitenberghütte, wobei der direkte Weg vor der Breitenberghütte ein recht holpriger Pfad ist. Für Kinderwägen geeignet ist die Versorgungsstraße zur Breitenberghütte über die "Drei-Linden". Sie geht von dort weiter bis kurz vor der Lechneralm. Erst der letzte Teil geht nach Steinmarkierungen steil über die Wiese zur Alm (oder auf dem bequemeren Weg ein wenig außen rum). Anschließend geht es weiter hoch zum Lechnerschneid und von dort entweder nach Süden über die Hochsalwand letztlich zum Wendelstein oder nach Norden zur Rampoldplatte. Eine Querspange führt von der Alm an der Ostseite dieses Berges vorbei zur Rampoldalm. Den steilen Aufstieg direkt zum Gipfel der Rampoldplatte gibt es auch, aber den benutzen wohl nur Eingeweihte. Die wichtigsten Routen verlaufen also auf dem Schneid entlang und umgehen die Alm. Das mag der Grund sein, warum sie nicht überlaufen ist. Eine Alternative ist der Versorgungsweg, den der Almer selbst nutzt, nämlich entlang des Kirchbaches über die Schlipfgrubalm mit der Abzweigung vor der Winterstube nach links.
Parken:
Die Alm selbst ist über einen Versorgungsweg zu erreichen. Da dies aber keine öffentliche Straße ist, erübrigt sich auch der Bedarf für Parkplätze. Wer mit dem Auto anreist und zur Alm will, parkt am besten an der Wallfahrtskirche in St. Margareten. Der dortige Parkplatz ist zwar nicht klein, an besonderen Tagen aber durchaus voll. Alternativ wäre auch als Ausgangspunkt der Wanderparkplatz Lechen möglich. Von dort gibt es dann mehrere Routen zur Alm.
ÖPNV:
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und zur Lechneralm gehen will, für den bietet sich nur der Bahnhof der Zahnradbahn in Brannenburg an. Von dort erfolgt der Aufstieg über St. Margareten und die Breitenberghütte zu Fuß. Alle anderen Wege sind noch länger, auch die aus der Ortsmitte von Brannenburg, geschweige denn über Flintsbach. Auch die Zahnradbahn mit ihren Haltepunkten in Aipl oder an der Mitteralm ist dafür keine Alternative.
Barrierefreiheit:
Falls es jemand mit einem Kinderwagen oder einem Rollstuhl über die Versorgungswege zur Alm schafft (entweder über die Breitenberghütte oder durch das Kirchbachtal), erreicht er zumindest die Tische an der Westseite des Hauses und bekommt dort die Verpflegung. Der Weg ist in jedem Falle aber sehr weit und anstrengend.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
(ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
Hüttentelefon: die Alm ist telefonisch nicht zu erreichen, ebenso ist eine eigene Internetseite nicht bekannt. Sich aktuell nach Öffnungszeiten usw. zu erkundigen, wird folglich problematisch. Der Lechnerhof , zu dem die Alm gehört, bietet jedoch Ferienwohnungen an und ist auch erreichbar. Über den Suchbegriff "Lechnerhof Brannenburg" ist dann eine Telefonnummer zu finden.; Internet:
Die Lechneralm ist zur Weidezeit von Ende Mai bis Ende September geöffnet. Einen Ruhetag gibt es in dieser Zeit nicht. Allerdings ist der Almer oder anderes Personal sehr oft nur kurzzeitig zur Mittagzeit an der Hütte, manchmal gar nicht. Im Angebot sind die typische Almverpflegung, also einige Brotzeiten und kalte Getränke. Möglichkeiten zur Übernachtung gibt es natürlich nicht. Unmittelbare Nachbaralm ist die Rampoldalm und sie ist auch in der Bewirtung vergleichbar, also Almen bei denen die Betreuung der Tiere Vorrang haben. Koordinaten der Rampoldalm: N = 47.727098, E = 12.043407; Geographische Daten: N = 47°43'37.5'', E = 12°02'36.3''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 278300, N = 5290203; Gauß-Krüger: R-E = 4503362.690, H-N = 5287643.051. In der Gehzeit sind beide etwa 20 Minuten voneinander entfernt. Zu den direkten Nachbaralmen kann man auch noch die Breitenberghütte zählen. Als Naturfreundehaus hat sie aber eine ganz andere Bewirtung und auch andere Bewirtungszeiten. Sie liegt auf halbem Weg der Aufstiegsroute ab St. Margareten. Koordinaten: N = 47.722562, E = 12.068123; Geographische Daten: N = 47°43'21.2'', E = 12°04'05.2''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 280134, N = 5289629. Gauß-Krüger: R-E = 4505217.274, H-N = 5287140.053. Nachdem das Gebiet nördlich des Wendelsteins ein sehr stark frequentiertes Wandergebiet ist, gibt es dort noch mehrere andere Einkehrmöglichkeiten in erreichbarer Nähe: Schuhbräualm (ein Berggasthof), Hillstoaner Alm, Huberalm, Wirtsalm Jenbach (ein Berggasthof) und Reindleralm. Sie alle sind mögliche Alternativen, für den Fall, dass die Lechneralm geschlossen ist. Allerdings sind nicht alle mit einer kurzen Änderung der Route zu erreichen.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
Die Almhütte ist ein schöner, eingeschossiger Holzbau mit ausgebautem Dach, einschließlich einer Dachgaube. Sie steht auf einem gemauerten Sockel, der talwärts in einen Keller übergeht. Darüber liegt ein Terrassenaufbau mit dem Eingang an der östlichen Giebelseite. Der Wohnteil befindet sich auf dem etwas erhöhten Ostteil des Hauses. An den beiden Traufseiten und am Eingang in den Stall (westliche Giebelseite) befinden sich Betonplatten. Über dem Eingang befindet sich ein Holzbalkon, der aber wohl kaum mehr genutzt wird. Der Eingang, einschließlich eines Teils der südlichen Trauffläche ist als Gästebereich mit massiven Holztischen und Bänken möbliert und mit Stangen und Brettern abgetrennt. Zusätzlich ist eine kleine Rasenfläche mit einem Elektrozaun geschützt. Fenster und Dach der Hütte, einschließlich einer kleinen Photovoltaikanlage sind neu. Die Fernsicht von der Eingangsterrasse aus ins Tal kann man einfach nur als phantastisch bezeichnen. Zum Träumen kann man auch die im Rücken aufragenden Berge benutzen.
Auf der Lechneralm stehen vor allem Jungtiere und ein paar (vierbeinige) Ochsen. Früher hatte sie wohl auch Milchkühe auf dem Berg.
Anmerkungen
Sieht man die Lechneralm aus der Höhe, so fallen zuerst das neue Dach und der neue Anbau am Stall auf. Zudem ist die relativ schmale Bauform mit dem steilen Dach zu erkennen. Den darunter versteckten, wunderschönen, alten Holzbau erkennt man erst, wenn man unmittelbar davor steht. Er ist zwar alt, aber durch neue Renovierungen der Fenster und anderer Teile in sehr gutem Zustand. Das ist ein gutes Zeichen dahingehend, dass der Eigentümer in der Alm einen wichtigen Teil seines Betriebes sieht und den wohl noch lange so nutzen möchte. Ob die Bewirtung der Wanderer auch dazu gehört, ist allerdings fraglich. Kurzum, es ist eine Alm, über die man sich uneingeschränkt freuen kann. Ich glaube, das ist wohl auch der Grund, warum der Bauer entschieden hat, zumindest gelegentlich selber auf die Alm zu gehen. In seiner Eigenschaft als Jäger hat er nicht nur den Blick auf die Tiere, sondern auch für die schöne Umgebung und die grandiosen Berge ringsum, zu denen er zur Jagd wohl öfter aufsteigt. Wenn er davon erzählt, was er zumindest uns gegenüber gemacht hat, so merkt man sehr schnell den Unterschied zur Bewegung eines Profis in den Bergen im Vergleich zu uns einfachen Wanderern. Auch wenn viele versteckte Steige von uns Fremden gar nicht bemerkt werden, macht das Wissen darum, dass es sie gibt, die Berge noch viel schöner. In mir hat das kein Verlangen nach dem Begehen solcher Steige ausgelöst, sondern einfach nur Dankbarkeit und Zufriedenheit darüber, die offiziellen Pfade gehen zu können. Auch sie sind sehr oft eine Herausforderung, die unsere Konzentration und unseren Respekt verlangt, um nicht ein Unglück zu verursachen.

Wanderungen zur Hütte

Lechnerschneid
Lechnerschneid

 

 

 

 

 

 

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